Pierre-Lang-Pleite-2019

Erneute Millionenpleite für Pierre Lang

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Am 22.01.2019 wurden am Handelsgericht in Wien Insolvenzanträge für die Pierre Lang Europe Handelsgesellschaft und die Hans Andersen GmbH gestellt. Die Gesamtverbindlichkeiten der 331 Gläubiger sollen sich auf über 15,4 Millionen Euro belaufen, teilten die Kreditschutzverbände KSV 1870 und AKV mit. Von der erneuten Pleite des Schmuckherstellers sind rund 246 Arbeitnehmer und mehrere Tausend Vertriebspartner betroffen.

Unerwarteter Umsatzeinbruch soll zur Insolvenz geführt haben

Laut Angaben der Geschäftsführung soll die Ursache der Pleite in massiven Umsatzrückgängen liegen, die in den Monaten November und Dezember 2018 zu verzeichnen waren. Den Gläubigern wird die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent angeboten, die im Laufe von zwei Jahren ausbezahlt werden soll, sofern das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung genehmigt wird.

Im Geschäftsjahr 2016 setzte die Pierre Lang Europe rund 55,78 Millionen Euro um und erzielte einen Bilanzverlust in Höhe von 10,85 Millionen Euro sowie einen Jahresverlust in Höhe von fast 664.000 Euro. Bilanzen für 2017 wurden noch nicht veröffentlicht und auch die Umsätze für die letzten zwei Jahre sind nicht bekannt.

Das Geschäftsmodell des Traditionsunternehmens, das 1961 von Hans & Peter Andersen als Wiener Handwerksbetrieb für exklusiven Modeschmuck gegründet, scheint in die Jahre gekommen zu sein. 1984 wurde die Marke Pierre Lang kreiert und als Vertriebskanal wurde der klassische Direktvertrieb über Homeparties gewählt und bis 2010 lief das Geschäft hervorragend.

Zweite Millionenpleite in Folge

Am 1. Januar 2010 wurde Pierre Lang an den ehemaligen LR-Gründer Helmut Spikker verkauft, der mit der NWA ein neues MLM-Imperium aufbauen wollte. Zum Zeitpunkt der Übernahme sollen die Umsätze des einstigen Vorzeigeunternehmens bei rund 100 Millionen Euro gelegen haben.

Nur zwei Jahre später musste Pierre Lang Insolvenz anmelden, da das Unternehmen laut Konkursverwalter Georg Freimüller von Spikker, der rund 20 Millionen Euro aus dem Unternehmen entnommen haben soll, ausgehöhlt wurde.

Im Dezember 2012 ging Pierre Lang an die Münchner Beteiligungsgesellschaft SMB rund um Hieronymus Graf Metternich sowie Martin und Christoph Schoeller. Nach der anfänglichen Übernahmeeuphorie dürfte nun Katerstimmung bei den Metternichs eingetreten sein, denn scheinbar schützt auch der Adelstitel nicht vor Pleiten.

Auf der Unternehmensseite heißt es:

„Gemeinsam mit seiner Gattin Gräfin Metternich engagiert sich Graf Metternich persönlich im Unternehmen. Gräfin Metternich bereichert PIERRE LANG als Creative Director mit ihrer Leidenschaft für Schmuck, Motivation sowie ihrer Kreativität und ihren Style Inspirationen.

Von Beginn an waren Graf und Gräfin Metternich von dem einzigartigen PIERRE LANG Geschäftsmodell und den engagierten Stylistinnen überzeugt. „PIERRE LANG hat mich wahrhaftig gefunden, denn ich habe mich sofort in diesen großartigen Schmuck verliebt“, so Gräfin Metternich begeistert.

„Hier wurde mir auch zum ersten Mal gezeigt, dass man eine innerliche Passion mit beruflichem Erfolg vereinbaren kann. Aus einem Beruf wurde für mich eine Berufung.“ Gräfin Metternich ist es wichtig, dass jede Dame – sei es Stylistin oder Kundin – ihren Traum lebt: „Träumen Sie nicht vom Leben, sondern leben Sie Ihren Traum.“

In diesem Sinne hat Gräfin Metternich ein neues PIERRE LANG Unternehmensmotto kreiert: „Just SMILE! Mit einem Lächeln wird jeder Tag mit Freude erfüllt und Sie werden sehen, wie sich Ihr Leben verändert.“ Eine Botschaft, die tagtäglich gelebt wird und zu einer herzlichen Atmosphäre im Unternehmen beiträgt.

Für Graf und Gräfin Metternich steht PIERRE LANG nicht nur für fabelhaften Schmuck, sondern für ein Gemeinschaftsgefühl: „PIERRE LANG ist ein starkes, europäisches Unternehmen mit einem herausragenden Teamspirit. Wir arbeiten zusammen wie eine Familie und genau das macht PIERRE LANG so einzigartig.“

Die Moral von der »Geschicht«

Es klang alles zu schön, um wahr zu sein und die Moral von der „Geschicht“, traue auch dem Adel nicht, denn es wird bereits nach einem neuen Investor gesucht, der das sinkende Schiff jetzt vor dem Untergang retten soll.

Was nun aus den gebeutelten Vertriebspartnerinnen des Unternehmens wird, die für äußerst hohe Pro-Kopf-Umsätze bekannt sind, ist unklar, aber nachdem auch Stella & Dot seinen Rückzug aus Europa angekündigt hat, dürften sich die Homeparty-Topleaderinnen beider Unternehmen mit zahlreichen Angeboten aus der Branche konfrontiert sehen.

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