Pieroth-Deutschland-GmbH--Jochen-Acker

Pieroth Deutschland GmbH hat Insolvenzantrag gestellt

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In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Pieroth Deutschland GmbH, Burg Layen 1, 55452 Rümmelsheim-OT Burg Layen (AG Bad Kreuznach, HRB 21480), vertreten durch Jochen Acker, 55435 Gau-Algesheim, (Geschäftsführer), ist am 15.04.2019 um 15:30 Uhr angeordnet worden, dass gemäß § 270b Abs. 1 InsO der Antragstellerin eine Frist zur Vorlage eines Insolvenzplanes von drei Monaten gesetzt wird, so lautet der Gerichtsbeschluss. Offiziell ist das größte deutsche Direktvertriebsunternehmen im Weinsektor damit zwar pleite, aber es wurde ein besonderes Schutzverfahren, ähnlich dem »Chapter 11« in den USA gewählt, um Pieroth wieder auf Vordermann zu bringen.

Pieroth holte Jochen Acker zurück

Erst am Dienstag, den 02. April 2019 gab der Vorstand der Pieroth Wein AG bekannt, dass Diplom-Volkswirt Jochen Acker die Geschäftsführung der Pieroth Deutschland GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Pieroth Wein AG übernimmt.

Mit Acker setzt Pieroth auf einen bekannten und bewährten Manager, der von 1996 bis 2014 bereits in verschiedenen Führungsfunktionen in der Unternehmensgruppe tätig war. Nach verschiedenen Stationen im Vertriebsbereich, auch im Ausland, war er ab 2005 Bereichsvorstand der WIV AG (heute Pieroth Wein AG), ab 2009 Regional Executive Director für Deutschland.

In dem Zusammenhang hatte Jochen Acker verschiedene Geschäftsführerpositionen in den jeweiligen Vertriebsgesellschaften inne. Acker verließ die Pieroth Wein AG 2014 auf eigenen Wunsch und war anschließend in vertrieblichen Führungsfunktionen bei Lux Deutschland und danach bei Reico & Partner tätig.

Seit 2012 war er zugleich Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland e.V. (BDD).

Jahresumsatz der Pieroth Wein AG bei 230 Millionen Euro

Die Firmengruppe Pieroth Wein AG, mit Sitz in Burg Layen bei Bingen, zählt zu den weltweit führenden Unternehmen für den Vertrieb hochwertiger Weine, Sekte und Spirituosen direkt an den Endverbraucher. Mit 2.400 Mitarbeitern und Vertriebspartnern erzielte die Pieroth Wein AG im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 230 Millionen Euro.

Zu den wichtigsten Märkten zählen neben Deutschland Japan, Großbritannien, Frankreich und die Schweiz.

Die Pieroth Wein AG will nun umfassende Maßnahmen zur grundlegenden Umstrukturierung des Unternehmens ergreifen, so Dr. Sebastian Potyka und Dr. Bernd Köhler. Da das Geschäftsjahr 2018 nicht die Ergebnisse gebracht hat, die erwartet worden seien,  gebe es keine Tabus mehr.

Momentan scheinen alle Maßnahmen zur Sanierung, vom Verkauf des Immobilienbesitzes bis hin zur Veräußerung verschiedener Geschäftsaktivitäten in Vertrieb, Produktion und Logistik in Betracht gezogen zu werden.

Über die Pieroth Deutschland GmbH, einem der Vertriebsunternehmen der Pieroth Wein-Gruppe, wurde deshalb ein förmliches Schutzschirmverfahren beantragt, dem die zuständige Richterin am Amtsgericht Bad Kreuznach bereits am 15. April zugestimmt haben soll.

Ein solches Schutzschirmverfahren ist erst seit 2012 möglich und entspricht dem in den USA gängigen »Chapter-11-Verfahren«, dass eine Rettung des Unternehmens in eigener Regie ermöglicht.

Kern des Unternehmens soll der Direktvertrieb hochwertiger Weine an Endverbraucher bleiben, aber der E-Commerce Bereich soll gestärkt werden. In der Diskussion steht auch der teilweise Verkauf der Burg Layen, wo die Zentrale der Pieroth Wein AG ihren Sitz hat.

Fast schon einmal insolvent durch Glykolwein-Skandal

Im Jahr 1953 entwickelten die Brüder Kuno und Elmar Pieroth eine neue Art der Weinvermarktung. Durch die damals eingeschränkte Mobilität der Kunden begannen die Brüder den Wein ihres Weingutes dem Kunden direkt zu liefern. Das Weingut Pieroth war das erste Weingut in Deutschland, das seine Weine über den Direktvertrieb verkaufte.

Im Jahr 1985 war das Unternehmen in den Glykolwein-Skandal verwickelt. In einem Abfüllbetrieb des Unternehmens wurden dabei deutsche Weine mit Glykol gepanschtem österreichischen Wein verschnitten. Durch den Glykolwein-Skandal wurden die Strukturen und Verzweigungen des Unternehmens, welche dieses bisher immer verschwiegen hatte, offenbar.

Dabei war das Unternehmen durch den großen Vertrauensverlust beinahe insolvent gewesen. Daraufhin änderten die Inhaber den Firmennamen in „WIV Wein International“. 2018 kehrte das Unternehmen wieder zurück zu seinen Wurzeln und firmiert wieder unter Pieroth.

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